Wildwarnreflektoren zur Unfallvorsorge

Falko Brieger, Freiburg

Wildunfälle führen zu enormen ökonomischen und ökologischen Problemen. Im Jahr 2012 wurden mehr als 258.000 Wildunfälle in Deutschland registriert, die eine Schadenssumme von über 583 Mio. Euro erzeugten. Bei den Wildunfallzahlen handelt es sich um registrierte Ereignisse bei den ersicherungsgesellschaften -die Dunkelziffer an getöteten Wildtieren durch den Straßenverkehr wird vom Deutschen Jagdverband auf eine Million Tiere geschätzt.
Wildwarnreflektoren haben sich in den letzten Jahrzehnten zu der deutschlandweit am häufigsten verwendeten Präventionsmaßnahme entwickelt. Bisher wurde ein Erfolg von Wildwarnreflektoren lediglich anhand veränderter Wildunfallzahlen nach der Installation der Reflektoren abgeleitet. Allerdings fehlen wissenschaftliche Untersuchungen, die sich auf die Analyse des Verhaltens des Wildtiers als Reaktion auf die Wildwarnreflektoren fokussieren. Daher kommt in dem Promotionsprojekt erstmals ein neuer Methodenansatz zum Einsatz, der aus verschiedenen Elementen besteht:
– Untersuchung des Straßenquerungsverhaltens GPS-besenderter Rehe
– Verhaltensbeobachtungen mit Wärmebildkameras
– experimentelle Reflektorversuche mit Gehegerehen
– experimentelle Fütterungsversuche zur Farbwahrnehmung von Gehegerehen.
Bisher konnte nicht eindeutig, ob Wildtiere auf den reinen Lichtreiz der herannahenden Fahrzeuge oder verstärkt auf das blaue Licht der Wildwarnreflektoren reagieren. Das Ziel der Untersuchung ist, neue Ergebnisse zur Wirkungsweise von Wildwarnreflektoren zu erhalten, die zur Lösung der Unfallproblematik herangezogen werden sollen.

Entstandene Veröffentlichungen:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0001457516303293
https://link.springer.com/article/10.1007/s10344-017-1130-5
http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0184761
http://www.bioone.org/doi/abs/10.2981/wlb.00331

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