Jan Schulze Esking
Anliegen des Projektes von Jan Schulze Esking ist, unser Wissen zur Ökologie und Lebensweise der Ringelnatter zu erweitern, um einen wirksamen Arten- und vor allem auch Ökosystemschutz zu ermöglichen. Es sollen geeignete Kompensationsmaßnahmen entwickelt werden, die bei Eingriffen und Umbauten des Schienennetzes in Deutschland zum Einsatz kommen können.
Eingriffe in das Schienennetz führten in der Vergangenheit häufig zu starken Einbrüche in der Population der Ringelnatter. Um zukünftig wirkungsvolle Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen zu entwickeln, wurden in der Studie von Jan Schulze Esking Daten umfangreicheDaten zur Ökologie und Lebensweise der Ringelnatter erfasst. ImWesentlichen kamen dabei zwei Methoden zum Einsatz. Das in der Feldherpetologie gängige Auslegen künstlicher Verstecke sowie die Radiotelemetrie. Als künstliche Verstecke wurden Profilbleche aus Aluminium genutzt. Die Oberseiten waren dunkel, um die Erwärmung der Bleche durch die Sonne zu fördern. Die Ringelnattern suchten diese sogenannten Schlangenbleche gezielt zur Thermoregulierung auf. Die Tiere wurden mit der Hand gefangen und die biometrischen Messungen anschließend direkt protokolliert. Wichtige Fragen hierbei waren die zeitliche Nutzung des Bahndammes, sowie Daten zur Thermoregulation in Zusammenhang mit der Exposition des Bahndammes.
Der zweite Teil dieser Untersuchung beruht auf der Radiotelemetrie. Damit war es möglich, den Standort eines besenderten Tieres jederzeit zu lokalisieren. Es lassen sich unter anderem die Home Ranges, das sind die genutzten Areale der einzelnen Individuen, Wanderrouten, sowie bevorzugte Aufenthaltsorte identifizieren und detaillierte Einblicke in die Lebensweise der ansonsten so schwer zu entdeckenden Tierart bekommen.