Für die Stärkung einer aktiven und nachhaltigen Mobilität spielt der Radverkehr eine entscheidende Rolle. Durch ein Messfahrrad, welches durch Sensoren verschiedenste Messgrößen des Radverkehrs erheben kann, wird die empirische Forschung im Themenfeld Radverkehr an der Professur Verkehrsökologie der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft gefördert. Damit werden neue Impulse für die angewandte Forschung in den Themenfeldern Radverkehrsförderung und verkehrsbedingte Umweltauswirkungen gesetzt. Die empirische Forschung leistet einen wichtigen Beitrag, den Umstieg auf den Radverkehr zu fördern und damit die MIV-Verkehrsmenge zu reduzieren. Im Ergebnis werden die verkehrsbedingten Umweltwirkungen für Fauna und Flora sowie den Menschen reduziert und zur Schaffung einer lebenswerten Umwelt beigetragen. Das Messfahrrad ermöglich, die verschiedenen Einflussfaktoren des Radverkehrs zu erforschen. Dies umfasst die Einflussgrößen, die sich auf den Energiebedarf beim Radfahren auswirken (Längsneigung, Windgeschwindigkeit, Fahrbahnoberfläche etc.), die Einflussgrößen, die den Fahrkomfort der Radfahrer bestimmen (Witterung, Klima etc.), die Einflussgrößen der Verkehrssicherheit (Seitenabstände, Bremsbeschleunigungen etc.) sowie die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Radfahrern (Windschatten, Verkehrskonflikte etc.). Das Messfahrrad ermöglicht zudem neue Zugänge für die Erforschung verkehrsbedingter Umweltwirkungen an Streckenzügen. Über die bisher übliche standortbezogene Betrachtung hinaus können verkehrsbedingte Umweltwirkungen linear betrachtet werden. So können z.B. Forschungsfragen der Luftschadstoff- oder Lärmbelastung entlang von Routen oder die durchschnittliche Belastung durch die alltägliche Mobilität erhoben werden. Betrachtet werden können verkehrsbedingte Umweltwirkungen, die sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Radfahrer auswirken (Luftschadstoffbelastung, Lärmbelastung etc.) sowie die vom Radverkehr ausgehenden Umwelteinwirkungen in naturschutzfachlich sensiblen Gebieten (z.B. Konflikte zwischen Freizeitradlern und Wanderern oder Auswirkungen auf sensible Tierarten).